Nachhaltigkeit, was ist das?

Heutige Bedürfnisse befriedigen, ohne künftige Generationen zu beschränken

Das Prinzip der Nachhaltigkeit ist schon recht alt und kommt aus der Waldwirtschaft. Mittlerweile müssen seine Grundsätze für die gesamte Biosphäre gelten. Denn der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen ist Voraussetzung für ein gut funktionierendes Wirtschaftssystem und soziale Gerechtigkeit.

Nach langen Zeiten des ungebremsten Holzeinschlags im Wald erkannten bereits im 18. Jahrhundert weitsichtige Forstleute, dass Wälder nachhaltig bewirtschaftet werden müssen: Sie hielten fest, dass die Wälder dauerhaft erhalten und genutzt werden sollen und man deshalb nur so viel Holz einschlagen sollte, wie nachwächst. Inzwischen ist klar geworden, dass das Prinzip der Nachhaltigkeit für alle Ressourcen unserer Erde gelten muss. 1987 wurde der Begriff „Nachhaltige Entwicklung“ („sustainable development“) von der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung unter der Leitung der damaligen norwegischen Ministerpräsidentin Brundtland geprägt. Er bezeichnet eine Entwicklung, die die heutigen Bedürfnisse nach intakter Umwelt, sozialer Gerechtigkeit und wirtschaftlichem Wohlstand zu decken vermag, ohne damit die Möglichkeiten zukünftiger Generationen zu beschränken, ebenso ihre Bedürfnisse zu decken. Nachhaltige Entwicklung ist die Antwort auf eine seit etwa 1970 gewachsene Erkenntnis: In einer Welt mit begrenzten natürlichen Ressourcen und ständigem Bevölkerungswachstum kann die Lebensqualität für alle Menschen nicht dauerhaft gesichert werden, wenn wir weiterhin so verschwenderisch mit unseren Ressourcen umgehen und die Umwelt durch unsere Konsum- und Produktionsmuster schädigen. Im Jahr 2015 haben die Vereinten Nationen nun sogar die „2030-Agenda“ verabschiedet, die Nachhaltigkeit zum Ziel aller Länder macht.

Es gilt Ökologie, Ökonomie und soziale Gerechtigkeit in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen miteinander in Einklang zu bringen, lokal, national oder international. Dabei ist der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen die Voraussetzung für soziale Gerechtigkeit und ein gut funktionierendes Wirtschaftssystem.

17 Ziele für nachhaltige Entwicklung

Die Sustainable Development Goals als Fahrplan für eine bessere Welt?

2015 haben alle 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen beschlossen, sich gemeinsam für 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDG) einzusetzen. Das Besondere daran: alle Länder sind gleichermaßen in der Pflicht, die Ziele bis 2030 zu erreichen.
Die SDG sollen den Weg ebnen für eine zukunftsfähige Welt ohne Armut und Ungleichheiten, mit Bildung und Gesundheitsvorsoge für alle, mit einer gesunden Natur und einem intakten Klima und einer nachhaltig handelnden Wirtschaft.

Die Ziele bilden alle drei Dimensionen von Nachhaltigkeit ab: die ökologische, soziale und ökonomische Komponente, wobei die Ökologie mit ihren planetaren Grenzen den Rahmen vorgibt. Die Ziele sind innerhalb dieser Dimensionen miteinander vernetzt und können nicht getrennt voneinander betrachtet und verfolgt werden.

Der NABU setzt sich für die Umsetzung dieser Nachhaltigkeits-Ziele ein – sowohl aktiv in den NABU-Gruppen in Deutschland und mit Projekten weltweit, als auch durch die Zusammenarbeit mit anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und durch die Begleitung der politischen Prozesse, zum Beispiel bei der Fortschreibung der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie.

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Bundesfachausschuss Nachhaltigkeit

Ganzheitlich und zukunftsorientiert

Der BFA Nachhaltigkeit stärkt und verstetigt Nachhaltigkeitsthemen im NABU. Durch interne und externe Kommunikation werden Zusammenhänge und Relevanz besser verstanden und Nachhaltigkeit bei allen Entscheidungen und Aktivitäten des NABU mitgedacht. In Zusammenarbeit mit dem NABU-Präsidium und der NABU-Bundesgeschäftsstelle bearbeitet der BFA verschiedene Fragestellungen der nachhaltigen Entwicklung, die für den NABU eine Relevanz haben und kommuniziert diese nach innen und außen.


Nachhaltigkeit und NABU

Biologische Vielfalt ist ohne Nachhaltigkeit nicht zu erhalten. Nachhaltige Entwicklung und nachhaltiges Handeln erfordern die gleichzeitige Berücksichtigung ökologischer, sozialer und ökonomischer Aspekte. Dabei müssen ebenso die Auswirkungen auf zukünftige Generationen zwingend einbezogen werden. Die Kernkompetenz des NABU liegt in den Themen der Ökologie, zu denen biologische Vielfalt sowie Natur-, Klima- und Umweltschutz gehören. Bezüglich sozialer und wirtschaftlicher Fragestellungen werden eigene Kompetenzen gestärkt, strategische Partnerschaften entwickelt und Allianzen gebildet.


Die Bedeutung nachhaltiger Entwicklung
Als größter deutscher Naturschutzverband hat der NABU eine besondere Verantwortung, nachhaltige Entwicklung zu befördern. Er tritt für eine Verteilung von Ressourcen und Belastungen ein, welche sowohl zwischen Generationen als auch zwischen Regionen und Bevölkerungsgruppen gerecht ist. Nachhaltige Entwicklung muss weltweit auf allen Ebenen stattfinden. Sie erfordert ganzheitliche Betrachtungen, vorausschauendes Management und zukunftsorientierte Konzepte in lokalen, nationalen und internationalen Partnerschaften. Natur-, Klima- und Umweltschutz sowie der Erhalt der biologischen Vielfalt sind unabdingbare Voraussetzung für Lebensqualität, Ernährungssicherung, Gesundheit und dauerhaften wirtschaftlichen Erfolg. Daher sind sie eine entscheidende Investition in die Zukunft.


Handeln für nachhaltige Entwicklung
Der NABU möchte nachhaltige Entwicklung erlebbar machen – „Wir sind, was wir tun – die Naturschutzmacher“. Bereits der praktische, überwiegend ehrenamtliche Einsatz für den Natur-, Klima- und Umweltschutz, insbesondere der Erhalt der biologischen Vielfalt vor Ort, ist ein wesentlicher Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung. Der NABU wirkt auch auf gesellschaftliche und politische Prozesse ein. Er handelt nachhaltig, im Hauptamt und im Ehrenamt. Hierzu erarbeitet der BFA einen Orientierungsrahmen.

 

Kompetenz für nachhaltige Entwicklung
Nachhaltige Entwicklung im NABU ist eine Gemeinschaftsaufgabe: Alle im NABU schärfen das Bewusstsein für dieses wichtige Thema und stärken die Kompetenz des Verbandes. Dazu tauscht der BFA Informationen über alle Ebenen des Verbandes aus. Die Kompetenz für nachhaltige Entwicklung stellt der NABU durch stetige Weiterbildung und Wissenstransfer sicher. Insbesondere wird die Zukunft in NABU und NAJU durch eine starke Jugend- und Nachwuchsarbeit gewährleistet.

Kommunikation für nachhaltige Entwicklung
Der NABU kommuniziert die Vision einer lebenswerten und nachhaltigen Welt. Diese aktiviert und motiviert zu nachhaltigem Handeln und befähigt zu einem nachhaltigen Lebensstil. Der BFA trägt dazu bei, in der Gesellschaft das Bewusstsein für nachhaltige Entwicklung zu stärken.

 Mitmachen!
Wir treffen uns für gewöhnlich im virtuellen Raum. Egal ob Du viel über die Zusammenhänge von Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Arten- und Biodiversitätsschutz wissen, oder Du Dich fortbilden möchtest:

Melde Dich bei uns unter info@nabu-neuhausen.de oder telefonisch.

Wichtig sind uns z. B. auch Menschen, die Erfahrungen in Kommunikation und Design haben!